Freitag, 27. Mai 2011

Ich habe eine Gurke gegessen!

Ja, so ist das. Sah schon ein bisschen schrumpelig aus das gute Stück. Vegetierte immerhin auch schon eine ganze Woche im Kühlschrank, der sonst GAR NICHTS hergab, herum. Musste also weg. Getreu Murphy's Law geschah dies natürlich auch exakt zwei Stunden vor der vorgestrigen Verkündung, Gurken spanischer Herkunft seien für das EHEC-Darmvirus verantwortlich.

Ich war in den letzten Tagen nicht einkaufen, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Gurken mittlerweile aus den Sortimenten der hiesigen Supermärkte wegrationalisiert wurden. Ist dem so?

Und nun fürchtet sich also das ganze Land vor einem Darm-Virus. EHEC also. Hm.

Müssen wir uns wirklich fürchten? Werden wir alle elendig zu Grunde gehen? Ich denke nicht. Und möchte in diesem Zusammenhang kurz an das Noro-Virus erinnern, dass vor zwei (oder waren es drei?) Jahren grassierte und ja geradezu die halbe Bevölkerung dahinraffte.

Wie sich die Schlagzeilen doch gleichen: Damals hieß es im Boulevard "Horror-Keime im Darm", heute ist es die "Angst vor der Darm-Seuche". Im Übrigen kostete der Noro-Virus seit den 70ern eine beträchtliche Zahl an Menschenleben, da kann Sportsfreund EHEC noch lange nicht mithalten. Und trotzdem erinnert sich keine Sau daran.

Das Schlimme ist ja: Es ist eben nicht nur die BILD. Auch die kritische Journaille für das aufgeklärte Bürgertum fügt sich nahtlos in die unverhältnismäßige Berichterstattung. EHEC beherrscht die Schlagzeilen.

Mal ganz ketzerisch gefragt: Wie viele Menschen starben bisher am Virus? Drei, vier? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen. Ich wette mit jedem, der dagegen hält, dass in einem Jahr niemand mehr vom "Killer-Virus" spricht. Wahrscheinlich wird es nicht einmal für den obligatorischen Kerner-Jahresrückblick genügen.

Und das ist auch gar nicht schlimm. Die Presse wird alsbald genug davon haben, die Gurken-verseuchte Sau durchs Dorf zu treiben. Dann ist endlich wieder Schluss mit "Alarm im Darm" und irgendwo findet sich ein "gefährliches Sex-Monster" auf der Flucht oder eine Lidl-Kassiererin, die wegen des Diebstahls einer Weintraube ihren hoffnungslos unterbezahlten Job verliert.

Zum Mittag gibts bei mir heute übrigens einen gemischten Salat.

Donnerstag, 12. Mai 2011

82 Kilometer für die Schale.

Jaja Freunde, ich weiß. Da es in drei Tagen schon wieder nach Dortmund geht und dort dann die Riesensause ansteht, lassen wir diese Eindrücke einfach mal in meinen kleinen Erlebnisbericht mit einfließen.

Es soll ja Menschen geben, für die meine BVB-Leidenschaft (da hätte ich doch glatt fast Obsession getippt...) schon schwer fassbar ist. Aber diese beiden Jungs schießen dann wohl doch den Vogel ab:

Der Schweizer BVB-Fan Florian Kurt aus dem eidgenössischen Aarwangen versprach seinen Dortmunder Bekannten in der Hinrunde, im Falle der Meisterschaft zurückzukommen – auf dem Rad. Bekanntermaßen ist der BVB mittlerweile Meister :-)))))))))) und Flo ist seit heute, Mittwoch Morgen, auf seinem Drahtesel unterwegs, um Deutschlands Fußballhauptstadt dann auch pünktlich zu den Festivitäten zu erreichen. Respekt dafür!

Wer erinnert sich nicht gern an den 8. Spieltag und das denkwürdige 2:1 der Borussia in Köln inklusive Privatfehde zwischen Nuri Sahin und Lu-Lu-Lu-Lukas Podolski (klarer Punktsieg Nuri!) zurück? Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie die hitzige Schlussphase die Emotionen hochkochen ließ, Poldi für Köln ausglich, sich im Anschluss Provokationen der untersten Schublade leistete und Nuri eiskalt mit dem Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit zurückschlug. Geiles Spiel, spätes Tor, Adrenalin im ganzen Körper. Ein Fan kündigte dann auch sogleich Folgendes an: "Wenn die Jungs Meister werden, dann lauf' ich vom Dom bis nach Dortmund, ich sachet euch!"

Gesagt, getan: Der Mann steht zu seinem Wort und ist bereits unterwegs. Den 82-Kilometer-Marsch begleitet er dabei auch noch fröhlich auf Twitter.

Freitag, 6. Mai 2011

Das richtige Leben im falschen

Es tut mir leid. Wirklich. Ich hatte ja den Versuch versprochen, die Ereignisse vom letzten Wochenende aus einem so persönlichen Blickwinkel wie nur irgend möglich zu beleuchten. Allein, die Pflicht ruft. Ich hab schon extrem viel gearbeitet in den vergangenen Tagen, und selbst wenn Alice sich mal langsam bequemt und mir zu einem privaten Internetanschluss verholfen hätte, ich hätte höchstwahrscheinlich nicht abgeliefert. Einen gewissen Anspruch an meine eigenen Texte kann ich nicht verleugnen. Da ist der angehende Redakteur viel zu eitel, dem gemeinen Leser irgendwelchen Schund anzudrehen.

Ich will etwas Schönes schaffen. Etwas, das ich meinem Sohn in 20 Jahren zeigen kann und er auf Anhieb versteht, was damals anno 2011 in mir vorging. Also liebe Leser, habt Geduld. Die nächste Woche ist nicht ganz so picke-packe-voll, dann geh ich's an. Bis dahin, genießt doch einfach noch ein bisschen die Meisterschaft. Mach' ich ja auch :-)

Montag, 2. Mai 2011

Deutscher Meister!!

Unfassbar, wunderschön, unbeschreiblich. Bei passender Gelegenheit werde ich versuchen allen, die nicht dabei waren, einen kleinen Eindruck vom Samstag zu vermitteln. Versprochen! Da es allerdings noch ein paar Tage dauern wird, bis das Erlebte verarbeitet ist, empfehle ich so lange den Blog eines guten Freundes, der sich mit der gesunden Distanz eines Sachverständigen schon mal mit dem Titel auseinandergesetzt hat. Von wem er in seinem Text wohl sprechen mag?

In unbändiger Freude versunken,
Pille.